Forschungsstelle 1: | Bergische Universität Wuppertal Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik Lehrstuhl Strömungsmechanik Gaußstraße 20 42119 Wuppertal |
Projektleiter 1: | Prof. Dr. Ing. habil. Uwe Janoske |
Forschungsstelle 2: | Universität Hamburg Institut für Technische und Makromolekulare Chemie Bundesstraße 45 20146 Hamburg |
Projektleiter 2: | Dr. Werner Pauer |
Laufzeit: | 01.06.2020 - 31.05.2022 |
Von der kunstoffverarbeitenden bis hin zur lebensmittelverarbeitenden Industrie ist das Mischen hochviskoser Medien ein häufig qualitätsentscheidender Verfahrensschritt. Zur Lösung der Mischaufgabe werden im industriellen Maßstab vielfach Rotor-Stator-Mischsysteme eingesetzt. Im Hinblick auf die gewünschten Produkteigenschaften der zu mischenden Komponenten sind sowohl Schergeschwindigkeit als auch Leistungseintrag nicht beliebig wählbar. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)mit kleinen eigenen Forschungsabteilungen ist dies herausfordernd, da universell anwendbare Auslegungskriterien bzw. Gesetzmäßigkeiten zur Beschreibung des komplexen Qualitätsbegriffes nicht vorliegen. Bei neuen Mischaufgaben sind daher empirische Messungen zur Ermittlung der optimalen Betriebsparameter und Mischergeometrie erforderlich.
Durch Anwendung experimenteller und numerischer Methoden sollen universelle Auslegungskriterien für Rotor-Stator-Systeme, insbesondere auch bei nicht-Newtonschen Stoffsystemen und komplexen Rotor-Stator-Geometrien, gewonnen werden. Neben der Anwendung der Computational Fluid Dynamics (CFD) werden multivariante Analysen experimenteller Daten zur Identifikation der Schlüsseleinflussfaktoren eingesetzt. Durch die flexible Gestaltung des CFD-Modells ist ein Einsatz als Auslegungstoolbox möglich.
Hierfür werden verlässliche ortsaufgelöste experimentelle Daten im Viskositätsbereich bis 100 Pas benötigt, die in der frei zugänglichen wissenschaftlichen Literatur nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. Daher ist die Gewinnung ortsaufgelöster experimenteller Daten, wie Mischgüte und Temperatur Teil des Projektes. Ergänzend ist der Einsatz chemischer Sensoren geplant, die eine integrale Quantifizierung der Mikromischgüte auf molekularer Ebene erlauben. Die im Projekt generierten universellen Auslegungskriterien erlauben KMU neue Produkte schneller am Markt zu platzieren, vereinfachen den Eintritt in neue Märkte verbessern deren Wettbewerbsfähigkeit.